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  • Marie-Charlotte

Kein Fake!

Wir sind jetzt mitten drin, in diesen besonderen Tagen, in denen die 5. Jahreszeit – der Karneval – ihren Höhepunkt erreicht. Während die einen zu Höchstform auflaufen und Pappnasen, Pompons und Perücken hervorkramen, fliehen die anderen in spektakuläre Skigebiete und wärmende Wellness-Oasen.


Als geborene Rheinländerin im hohen Norden gehöre ich definitiv zum Team Karneval. Über die Jahre haben sich die verschiedensten Kostüme angesammelt. Ob Karneval oder Motto Party: Ich liebe es, mich zu verkleiden, kreativ zu werden und in andere Rollen zu schlüpfen. Von gekauften Kostümen beim Karnevals-Wirtz, selbst genähten Kostümen der Mutter einer Freundin und kreativen Eigenkreationen war alles dabei.



Außenstehende finden das Verkleiden oft blöd und fühlen sich - auch ohne Pappnase – albern dabei. Dabei ist dieses So-Tun-Als-Ob-Spiel auch ein wichtiges Werkzeug für Veränderungsprozesse.„Fake it till you make it“ – Spiele es (vor), bis Du es kannst - ist vielleicht auch Dir ein Begriff.


Da ist diese ganz besondere Eigenschaft, die Du Dir sehnlichst wünschst, mit der Dein Leben so viel leichter wäre, z.B. Selbstvertrauen, Fitness oder Gelassenheit. Um Dich Deinem Wunsch-Bild anzunähern, überlegst Du, wer genau diese Eigenschaft für Dich bereits verkörpert. Das kann jemand aus Deinem Umfeld sein oder auch eine fiktive Person oder (Film-)Rolle. Dann beobachtest Du:


  • Wie verhält sich diese Person?

  • Wie drückt sie die von Dir gewünschte Eigenschaft aus (Körperhaltung, Aktion)?

  • Was kannst Du von diesem Verhalten als ersten Schritt nachahmen, um die Wunsch-Eigenschaft in Dir auszudrücken?



Ich setze das „So-tun-als-ob“-Spiel auch erfolgreich in meinen pferdegestützten Coachings ein. Wie das ungefähr abläuft, möchte ich Dir hier anhand eines Fallbeispiels zeigen. Sandra fällt es schwer, sich innerlich Raum für ihre Bedürfnisse zuzugestehen. Ganz nach dem Prinzip „Innen wie Außen“, beansprucht sie auch äußerlich wenig Raum für sich. Das zeigt sich u.a. in kleinen Bewegungen und einer engen Körperhaltung. Auch Goldie erkennt das sofort und läuft, anstatt sich in großen Kreisen um sie herum zu bewegen, immer wieder in ihren sowieso schon kleinen Raum.


Um in ein anderes Erleben zu kommen, schlage ich Sandra vor, im geschützten Rahmen der Coaching-Stunde mal zu spielen und im Außen eine übertriebene Größe einzunehmen. Aus diesen – erst einmal bewusst übertriebenen - großen und weiten Bewegungen soll sie Goldie bewegen. Gemeinsam überlegen wir „wer“ diese Art Bewegung verkörpert und Sandra entscheidet sich für den Clown.


Mit den überschwänglichen Bewegungen eines Clowns läuft Sandra über den Reitplatz und nimmt dabei eine ganz neue Haltung ein. Kommt sie sich dabei lächerlich vor? Ja, klar! Aber nach ein paar Minuten findet sie Freude an dem Spiel und fühlt sich sicherer in ihrer neuen Rolle. Mit dieser Freude, Größe und Leichtigkeit hat sich nicht nur ihre Körperhaltung verändert, sondern auch ihre innere Einstellung zu der Aufgabe. Mit großen Schritten, lockeren Armen und einem echten Grinsen im Gesicht, kann sie Goldie auf einmal ganz leicht bewegen.


Hierzu sei noch gesagt: Pferde reagieren nicht auf Fake. Das macht sie im Coaching auch so wertvoll. Erst als Sandra aus dem „sich blöd und albern fühlen“ rauskommt und die neue Haltung mit Freude und Überzeugung einnimmt, reagiert Goldie auf sie.



Sandra hat in dem Fallbeispiel den ersten Schritt gemacht. Wenn Du den gesamten Fake-it-till-you-make-it-Veränderungsprozess durchläufst, gehst Du durch diese drei Phasen:


1. Der Sprung ins kalte Wasser

Mach den ersten Schritt, ganz egal ob Du Dich dabei lächerlich fühlst, oder Angst hast. Je nachdem wie hoch Deine Hemmschwelle ist, ist es vielleicht sinnvoll für Dich, wie Sandra, den ersten Schritt im geschützten Raum eines pferdegestützten Coachings zu gehen.

Bsp. Fitness: Nimm anstatt des Fahrstuhls die Treppe in den 5. Stock. → Wenn der innere Schweinehund zu groß ist, hilft Dir ein Personal Trainer.


2. Positive Erfahrungen

Wenn Du im spielerischen Ausprobieren angekommen bist, wirst Du erste Veränderungen bemerken, die Dich motivieren weiter zu machen.

Bsp. Fitness: Wenn Du im 5. Stock angekommen bist, hast Du Dein erstes Erfolgserlebnis. Du spürst Deinen aktiven Körper und bist stolz. Der Erfolg ermuntert Dich, es trotz innerem Schweinehund auch beim nächsten Mal mit der Treppe zu versuchen.


3. Veränderung

Mit stetigem Üben wird das „Spiel“ zur neuen Gewohnheit und Du entwickelst ganz von allein eine neue Haltung. Das können Verhaltensweisen, eine Körperhaltung oder eine innere Einstellung sein.

Bsp. Fitness: Den Fahrstuhl hast Du schon längst vergessen und nimmst automatisch die Treppe. Durch die regelmäßige Bewegung wird Dein Körper fitter und vielleicht schleichen sich sogar schon weitere gesunde Verhaltensweisen ein.



Vielleicht möchtest Du die Karnevalstage einmal für ein kleines Experiment nutzen und Dir die folgenden Fragen stellen:

  • Welches Kostüm würdest Du heute gerne einmal überstreifen?

  • Welche erwünschten Eigenschaften sind damit verbunden?

  • In welchen Situationen in Deinem Leben wären diese Eigenschaften hilfreich?

  • Was würde sich für Dich damit verändern?




Egal ob im Karneval oder im Coaan, um keinen Blog-Post mehr zu verpassenielleicht entwickelst Du ja sogar eine neue (innere) Haltung für Deinen Alltag daraus?!,


Falls die Hemmschwelle für Dich alleine zu groß ist und Dir schon die Vorstellung des „Verkleidens“ albern erscheint, melde Dich gerne für Unterstützung bei mir. Wie bereits erwähnt: Mein Kostümfundus ist riesig!




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